Brücken bauen durch Bildung

Mit dem DAAD-Stipendienprogramm „Zukunft Ukraine“ wurden seit Januar 2023 siebzehn Studierende an der Universität Konstanz gefördert. Ende Juli 2025 kam das Programm zu einem erfolgreichen Abschluss.
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Geflüchteten ukrainischen Studierenden die Möglichkeit geben, ihr Studium in Deutschland abzuschließen und anschließend den Wiederaufbau von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in der Ukraine mitzugestalten. Das war das erklärte Ziel von „Zukunft Ukraine – Stipendienprogramm für Geflüchtete aus der Ukraine an deutschen Hochschulen“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes e.V. (DAAD). Von Januar 2023 bis Ende Juli 2025 wurden siebzehn Vollzeitstudierende an der Universität Konstanz mit insgesamt über 380.000 Euro gefördert.

Für die Geförderten, die aus verschiedenen Fachbereichen kamen, war die Teilnahme an dem Programm eine große Hilfe. Denn für viele war nicht klar, wie sie ihr Studium nach der Flucht aus der Ukraine fortsetzen können würden.

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„Ohne das DAAD-Programm hätte ich meinen Master in Deutschland nicht abschließen können. Diese Unterstützung gab mir in einer schweren Zeit Hoffnung, Sicherheit und die Kraft weiterzumachen.“

Mariia, Stipendiatin von „Zukunft Ukraine“

Die Studierenden aus der Ukraine wurden in ein Vollzeitstudium integriert – vom ersten Sprachkurs über Orientierungsphasen bis hin zu Bachelor- und Masterabschlüssen. Darüber hinaus wurden sie in dieser Zeit an der Universität Konstanz individuell betreut. Agnieszka Vojta war in dieser Zeit für die Koordination des Projekts verantwortlich und arbeitete eng mit den Studierenden zusammen.

„Auch wenn eine verlässliche Finanzierung des Studiums den Studierenden materielle Sicherheit in einem stabilen Umfeld gab, ging es um mehr als das. Wir wollten den jungen Menschen Perspektiven eröffnen, Teilhabe ermöglichen und ein Stück weit Hoffnung auf die Zukunft geben. Bildung war in diesem Fall ein echtes Brückenbauprojekt“, sagt sie.

Über die akademische Förderung hinaus legte die Universität Konstanz einen Schwerpunkt auf den interkulturellen Austausch. Der Campus war Ort der Begegnung, der Solidarität und gemeinsames Lernen förderte. Ziel war es, Netzwerke zwischen Studierenden, Lehrenden und Unterstützenden zu schaffen, die auch über die Programmlaufzeit hinaus Bestand haben.

Viele StipendiatInnen engagieren sich heute in Deutschland ehrenamtlich, etwa in Nachhilfeprojekten für geflüchtete Schulkinder oder in der juristischen Beratung. Stipendiatin Viktoriia ist sich aber sicher, dass viele beim Wiederaufbau ihrer Heimat helfen werden: „Der Tag wird kommen, an dem viele von uns in die ukrainische Heimat zurückkehren und mit einer Ausbildung auf europäischem Niveau und einer neuen Sichtweise unseren Beitrag leisten können. Auch diejenigen, die im Ausland bleiben, haben ausreichende Instrumente erhalten, um ihren Horizont zu erweitern, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und die Interessen der Ukraine hier zu vertreten“, sagt sie.

Sie wünscht sich daher, dass Organisationen und Stiftungen weiterhin in solche wichtigen Programme investieren:

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„Indem sie Menschen die Möglichkeit zum Lernen geben, helfen sie ihnen, sich in die Gesellschaft zu integrieren und ermöglichen hochqualifizierten Fachkräften, einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden – zum Vorteil für Staat und Menschen.“

Viktoriia, Stipendiatin von „Zukunft Ukraine“

Die Relevanz von Programmen wie „Zukunft Ukraine“ betont auch Projektkoordinatorin Vojta. Sie sieht in der Teilnahme der Universität Konstanz daran nicht nur einen Beitrag zur Internationalisierung, sondern auch ein klares Bekenntnis zu gesellschaftlicher Verantwortung: „Bildung ist ein Schlüssel zur Stabilisierung, zum Wiederaufbau – und letztlich auch zum Frieden.“

„Zukunft Ukraine – Stipendienprogramm für Geflüchtete aus der Ukraine an deutschen Hochschulen“ des DAAD
Das Programm förderte von 1. Januar 2023 bis 31. Juli 2025 Studien- und Forschungsaufenthalte von Studierenden, Graduierten und Promovierenden aus der Ukraine. Das Ziel der Stipendien war es, den ukrainischen Studierenden zu ermöglichen, ihr Bachelor- oder Master-Studium sowie DoktorandInnen ihre Promotion abzuschließen und im Anschluss den Wiederaufbau von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in der Ukraine mitzugestalten.
 


 

Agnieszka Vojta und Marion Voigtmann

Von Agnieszka Vojta und Marion Voigtmann - 21.08.2025