"Out of the box": Spiel und Forschung

Forschende und KünstlerInnen entwickeln Spiele zum Thema kollektives Verhalten. Einladung zum gemeinsamen Spielenachmittag „Out of the box“ am 5. Juli 2023 am Exzellenzcluster Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour an der Universität Konstanz
© Marisa Scarpulla

Sicherlich hat jeder schon einmal ein Spiel gespielt. Höchstwahrscheinlich auch in einer Gruppe. Spiele über kollektives Verhalten zu entwickeln, liegt daher eigentlich auf der Hand, oder? Ein gemeinsames Spieleprojekt führten Forscher des Exzellenzclusters Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour (CASCB) an der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit Studenten der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien, Stuttgart durch. Die Ergebnisse werden am 5. Juli beim Spieleevent „Out of the box“ an der Universität Konstanz, im VCC-Gebäude präsentiert. Bei der Eröffnung ab 13.30 Uhr (ZT 702) werden die 12 entwickelten Spiele aus einer Box gezaubert, im Anschluss wird in den Räumen des Exzellenzclusters (ZT 9) gespielt. Das Spielespektrum reicht von klassischen Brettspielen über Computerspiele bis hin zu digitalen Escape Rooms. Ameisen, Bienen, Raben und Glühwürmchen sind dabei die tierischen Helden.

„Kollektives Verhalten ist der Gegenstand unserer aktuellen Forschung. Es ist sowohl faszinierend als auch in der heutigen Zeit extrem wichtig für das Verständnis von Gruppen und Gesellschaften und kann zudem helfen, die Welt zu verstehen“, sagen die Forscher Nico Gradwohl und Vishwanath Varma. Daher wollten die Postdoktoranden vom Exzellenzcluster CASCB Menschen jedes Alters die Grundregeln kollektiven Verhaltens näher bringen: zusammenbleiben, ausreichend Abstand halten und sich in die gleiche Richtung wie die Nachbarn bewegen.

© Prasetia Putra

Die Studenten der Merz Akademie kamen für drei Tage nach Konstanz, um einen Einblick in die Forschungsthemen zu bekommen und die Grundregeln des kollektiven Verhaltens am CASCB zu lernen. Hier sind sie in dem Labor, in dem Prasetia Putra seine Studie durchführt.

Von der ersten Idee bis zur Umsetzung
Die Forscher beschäftigten sich schon länger mit dem Nutzen von Spielen, um Lernende für Themen zu begeistern, und hatten selbst mit einfachen interaktiven Formaten zur Vermittlung komplexer Ideen experimentiert: „Die Zusammenarbeit mit Künstlern, die ein Auge für Design und Ästhetik haben, schien uns daher eine tolle Möglichkeit zu sein, unser Ziel voranzubringen.“ Da lag die Zusammenarbeit mit den KunststudentInnen der Merz Akademie nahe, mit denen zwischen Exzellenzcluster und Hochschule eine bereits mehrjährigen Kooperation besteht.

Gemeinsam mit Mario Doulis, Professor für Neue Medien an der Merz Akademie, setzten sie die Idee in die Tat um. „Die Entwicklung eines Spiels bietet DesignerInnen die Möglichkeit, Spaß und Arbeit miteinander zu verbinden“, sagt Doulis. „Aber es ist eine sehr anspruchsvolle und komplexe Aufgabe, ein Spiel zu entwerfen.“ Die Grundregeln des kollektiven Verhaltens bilden die Basis für alle Spiele, an denen die zwölf beteiligten Studierenden der Merz Akademie arbeiten.

Spielveranstaltung im CASCB am 5. Juli
Die beteiligten ForscherInnen sind begeistert: „Wir sind wirklich erstaunt über die Vielfalt der Ideen, die die Studierenden entwickelt haben, und ich freue mich schon darauf, sie verwirklicht zu sehen“, sagen Nico Gradwohl und Vishwanath Varma. „Wir denken, dass dies wirklich helfen kann, einige Kernprinzipien des kollektiven Verhaltens zu veranschaulichen, um Menschen über die Mechanismen aufzuklären, die uns so am Herzen liegen.“

Am 5. Juli werden die Ergebnisse im CASCB öffentlich präsentiert und natürlich auch gemeinsam gespielt!

  • Eröffnungsveranstaltung: 13.30 Uhr, Universität Konstanz, Raum ZT 702
  • Spiele-Event: Universität Konstanz, ZT 9

Elisabeth Böker

Von Elisabeth Böker - 27.06.2023